Jeder Mensch kann tanzen!

Wenn ich sage, dass jeder Mensch tanzen kann, dann meine ich das auch so. In meinen Tanzkursen geht es mir nicht darum, im Taktschlag einfach nur Schrittfolgen und Figuren einzuüben. Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte, dass Tanzen ein menschliches Grundbedürfnis ist. Mehr noch: Es wird uns Menschen förmlich in die Wiege gelegt. Bereits im Mutterbauch reagiert ein Baby auf den Klang von Musik. Sobald eine Musik im Radio ertönt, die uns gefällt, hebt sich unsere Laune. Wir ertappen uns dabei, dass wir mitsingen, unsere Füße tippen und am liebsten würden wir sofort aufspringen und einfach lostanzen. Manchmal werden Erinnerungen wach, wenn ein Song läuft, der uns in besonderen Lebensmomenten begleitet hat. Unser ganzer Körper schwingt mit und wir erleben diese Momente, als wären sie erst gestern gewesen. Ganz gleich wieviel Zeit in der Zwischenzeit vergangen ist. Ganz ehrlich: Kennen Sie etwa einen Menschen, der nicht auf Musik reagiert? Eben.

"Fürs Tanzen begeistern, weil tanzen Lebensfreude ist"

[Marcel Falk]

Exakt um dieses Gefühl geht es in meinem Unterricht. Mir ist es wichtig, dass die Mitglieder meiner Tanzschule ein Gespür für ihren Körper und die Signale ihres Tanzpartners bekommen. Genau dort setzen meine Tanzkurse an. Denn die Bewegung zur Musik macht umso mehr Freude, je mehr Möglichkeiten wir beim Tanzen haben. Tanzen ist wie das Leben: Mal ist es schwungvoll, frech und dynamisch und mal ist es sanft bis melancholisch.  

Tanzen – insbesondere Paartanz – hat auch viel mit Vertrauen zu tun. Führen und sich führen lassen und auf kleinste Körperzeige der Partners zu reagieren. Es geht darum, etwas gemeinsam zu tun. Gemeinsam Erfolge zu erleben, Spaß zu haben und den Partner auf einer ganz anderen und vielleicht sogar völlig neuen Ebene kennenzulernen. Genau aus diesem Grund habe ich vor über 10 Jahren die Hamburg Dance Academy gegründet und mir damit einen lang gehegten Lebenstraum erfüllt. Vielen Menschen habe ich in diesen Jahren mit meiner Begeisterung für das Tanzen anstecken können. Und es werden stetig mehr. Manche von ihnen nehmen sogar Fahrstrecken von mehr als 30 km auf sich, um bei uns in der Hamburg Dance Academy zu tanzen. Manche sind von Anbeginn dabei. Für Viele fühlt es sich an wie eine Familie, ein zweites Zuhause. Und das leben und lieben wir.

Mit Zeltlagern fing es an

Schon als Jugendlicher habe ich keine Gelegenheit ausgelassen, zu agieren, zu planen, alle mitzunehmen, egal welchen Alters. Bewegung, Sport und Unterrichten – genau das war mein Ding. Einen Moment des Schicksals hatte ich als Teilnehmer im Jugendzeltlager.  Hans Höffmann – damals wie heute mein Idol – nahm mich eines Tages beiseite. Er meinte, ich sei ein cooler Typ und fing spontan an, mir aus seinem Leben zu erzählen. Wie es dazu kam, dass es Zeltlager für Jugendliche gibt. Als Hans Höffmann ein Jugendlicher war, wollte er gerne in ein Zeltlager fahren, doch damals gab es keine. Und so fasste er den Entschluss, dass andere Kinder und Jugendliche aber diese Möglichkeit haben sollten. Es war also seine Idee und er hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Noch heute erinnere ich mich genau an diesen Moment. Genau so etwas wollte ich auch, etwas Eigenes schaffen!

Doch das sollte noch einige Zeit dauern. Zunächst war erstmal die Bundeswehr angesagt. Zusammen mit einem Kameraden hob ich einen Schießstand aus. 2 Meter tief und das nur mit Klappspaten. 6 Stunden brauchten wir, nur um dann zu hören, dass man uns vergessen hat und wir gar nicht so viel graben brauchten. An diesem Tag schwor ich mir, dass mir so etwas nie wieder passiert und ich eines Tages selbständig bin.

Meine Eltern brachten den Stein ins Rollen

Es folgte eine Ausbildung als Lehrer für Fitness und Sportrehabilitation und im Anschluss ein Job als Fitnesstrainer in einem Rehazentrum mit Fitness. Zu dem Zeitpunkt tanzte ich bereits schon seit einigen Jahren, aber mehr so als Freizeitausgleich. Doch dies sollte sich schlagartig ändern. Und zwar durch meinen Vater. Es war nämlich so, dass meine Eltern seinerzeit Tanzunterricht nahmen. Einen Grundkurs mit 10 Stunden – in einer anderen Tanzschule als dort, wo ich angemeldet war. In der 7. Stunde knickte mein Vater plötzlich um, sodass der nicht mehr weiter tanzen konnte. Natürlich wollten meine Eltern die noch offenen Stunden nicht einfach so verfallen lassen. Glücklicherweise hatte die Tanzlehrerin keinen Assistenten und so nahm sich immer freiwillige männliche Teilnehmeraus dem Tanzkurs, die sie im Unterricht unterstützen. „Rein zufällig“ machte meine Mutter auf mich aufmerksam, dass ich bereits Tanzerfahrung habe und gerne helfen würde.

So habe ich dann die letzten Stunden meiner Eltern sozusagen abgetanzt und mir dann im Anschluss in weiteren Tanzkursen als Assistent sogar etwas Taschengeld als Partner der Tanzlehrerin verdient. Und was soll ich sagen: Mir machte das mega viel Spaß! Eines Tages unterhielten wir uns über das Leben, die Zukunft und überhaupt wie man sich so alles vorstellt. Plötzlich meinte sie, dass ich doch einfach ein richtiger Tanzlehrer werden sollte.  

Ich war sofort und absolut begeistert! Warum ich nicht von selbst auf die Idee gekommen war, ist mir bis heute schleierhaft. Also schmiss ich den Job als Fitnesstrainer und startete eine Ausbildung zum ADTV-Tanzlehrer, die ich dann auch mit Erfolg abgeschlossen habe. 3 Jahre dauerte damals die Ausbildung. Danach habe ich 2 Jahre lang in 3 Tanzschulen gearbeitet. Einen Tag unterrichtete ich an einer Tanzschule, die bekannt war für ihren großen und renommierten Kindertanz-Bereich. An einem anderen Tag unterrichtete ich an einer Tanzschule die auf HipHop und das Durchführen von Großveranstaltungen, wie das Ausrichten von Weltmeisterschaft spezialisiert war und erhielt hier tiefe Einblicke in den Bereich Organisation. Bei der dritten Tanzschule war ich von Anfang an – also von der Gründung an – dabei. Dort habe ich sehr viel gelernt, was es heißt, eine eigene Tanzschule zu gründen und aufzubauen. Und dann endlich war es soweit: Die Gründung meiner eigenen Tanzschule im Frühjahr 2004!

Die erste Tanzstunde mit eigener Tanzschule

Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Tanzstunde im Sommer 2004 als Tanzlehrer im Gasthaus „Erhorn“ in Vahrendorf erinnern: Zunächst schaltete ich eine Anzeige für einen Disco-Fox-Kurs mit genauer Angabe, wann und wo er stattfindet. Allerdings ohne Kontaktdaten, da es noch kein offizielles Büro gab. So fieberte ich einer hoffentlich großen Resonanz entgegen – ohne zu wissen, ob einer, keiner oder 100 Leute kommen. Es ging um Top oder Flop! Ich hatte Glück, es wurde ein voller Erfolg! Die Erfüllung meines Lebenstraumes, eine Tanzschule in eigenen Räumlichkeiten zu betreiben, rückte in greifbare Nähe.

Oktober 2006 war es dann endlich soweit und es fand sich eine leerstehende Location. Sie schien geradezu auf uns gewartet zu haben, denn es war Liebe auf den ersten Blick. Auch heute noch finden genau an diesem Ort an der Stader-Str. 2-4 in Hamburg Harburg unsere Tanzkurse in stilvollem Ambiente statt.

Von Beginn an konzentrierte ich mich darauf, den Mitgliedern der Hamburg Dance Academy allerhöchste Qualität zu bieten. Um das zu erreichen, nehme ich regelmäßig an qualifizierten und ausgesuchten Fortbildungen teil. So bin ich unter anderem jedes Jahr zusammen mit meiner Frau Klara zu Gast bei Michael Hull, dem 10fachen Tanzweltmeister. Michael Hull gibt sich in der Sächsischen Schweiz im wunderschönen Bad Schandau die Ehre. Dort lehrt er in seinen Fortbildungen für Tanzlehrer beeindruckende Schrittkombinationen. Zurück in Hamburg sind die Mitglieder in meinem Tanzkursen jedes Mal aufs Neue begeistert, wenn ich ihnen die bei Michael Hull erlernten Figuren und Besonderheiten zeige.     

2017 erhielt die Hamburg Dance Academy das ADTV Zertifikat für Exzellenz. Das Zertifikat gilt als  Auszeichnung für die regelmäßige Teilnahme an Qualifizierungslehrgängen. Was für ein Erfolg für mein Team und mich. Nur kurze Zeit später folgte beim „INTAKO 2018“ (Internationaler Tanzlehrerkongress) im Maritim Hotel Düsseldorf die Ehrung für meine 20 Jahre andauernde Tätigkeit als Tanzlehrer. Sie gilt in der Tanzschulszene sozusagen als Ritterschlag.

Ich freue mich riesig darauf, weiteren Menschen das Tanzen näherzubringen. Denn es begeistert mich jeden Tag aufs Neue, dass ich mit meiner Hamburg Dance Academy den Kindern im Kids Dance Club, Jugendlichen beim HipHop und Erwachsenen im Paartanz die Lebensfreude beim Tanzen spüren kann.