Der 6. Januar 2004: Der Start der Hamburg Dance Academy

06.01.2004 18:19 von Marcel Falk

Am 6. Januar 2004 begann die Geschichte der Hamburg Dance Academy. An diesem Tag gründete ich, Marcel Falk, zusammen mit meiner Frau Klara Hengen-Falk unsere Tanzschule. In der Geschäftsstelle des ADTV in Hamburg vollzogen wir den offiziellen Gründungsakt. Zur Feier des Tages luden wir die gesamte Geschäftsstelle zu einem reichhaltigen Frühstück ein. Ohne festen Standort starteten wir zunächst mit angemieteten Räumen in Schützenhöfen und Fitnessstudios, um die ersten Tanzkurse zu veranstalten.

Eine ungewöhnliche Anzeige und ein Saal mit einer Besonderheit

Die Erinnerung an meine erste Tanzstunde im Gasthaus „Erhorn“ in Vahrendorf ist wirklich unvergleichlich – eine Mischung aus Charme und Abenteuerlust. Um Interessenten für meinen Disco-Fox-Kurs zu gewinnen, entschied ich mich für eine Anzeige mit präzisen Uhrzeiten und Ortsangaben. Natürlich, als perfektionistischer Anfänger, habe ich meine Kontaktdaten einfach weggelassen. Warum auch nicht? Es war ja nicht so, als hätte ich ein offizielles Büro, das die Leute hätten kontaktieren können. Also wartete ich gespannt, mit einem Hauch von Panik, ob überhaupt jemand auftauchen würde. Spannender als jeder Thriller, oder?

Der Saal im Gasthaus „Erhorn“ hatte seinen ganz eigenen Charme. Jeder, sei es Hotelgäste, ambitionierte Kegelfreunde oder angehende Tanzstars, musste diesen Saal passieren, um zu den Toiletten oder zur Kegelbahn zu gelangen. Ein wahrer Publikumsmagnet! Bei jedem Öffnen der Saaltür sprang ich auf, als wäre ich ein besonders eifriger Türsteher, und fragte die überraschten Gäste mit einem frechen Lächeln, ob sie die Toilette oder vielleicht doch meinen großartigen Tanzkurs besuchen wollten. Diese Momente waren die perfekte Mischung aus humorvollem Wahnsinn und nervöser Erwartung.

Von der Jugend bis zur Bundeswehr und darüber hinaus

Schon in meiner Jugend war ich voller Tatendrang, liebte es, Pläne zu schmieden und Menschen jeden Alters für Bewegung und Sport zu begeistern. Der wahre Schicksalsmoment kam jedoch während eines Jugendzeltlagers, als mein Idol, Hans Höffmann, mich ansprach. Hans erzählte mir von seiner Geschichte und seinem Traum, Jugendzeltlager zu schaffen, da es in seiner Jugend keine solchen Angebote gab. Diese Begegnung inspirierte mich zutiefst und entfachte den Wunsch, etwas Eigenes zu schaffen und meinen Lebensweg nach meinen Vorstellungen zu gestalten.

Doch bevor dieser Traum Wirklichkeit werden konnte, rief die Bundeswehr. Dort erlebte ich eine unerwartete Wendung, als ich und ein Kamerad die ehrenvolle Aufgabe erhielten, einen Schießstand mit nichts als einem Klappspaten auszuheben. Nach stundenlanger, schweißtreibender Arbeit erfuhren wir schließlich, dass unsere Mühe vollkommen unnötig war. Diese Episode stärkte meine Entschlossenheit, selbstständig zu werden und sicherzustellen, dass solch grandiose Missgeschicke nicht mehr vorkommen würden.

Die unerwartete Chance und der Weg zum Tanzlehrer

Nach meinen faszinierenden Erlebnissen bei der Bundeswehr, die meine Leidenschaft für gut durchdachte Planung und effiziente Arbeit nur noch verstärkten, begann ich eine Ausbildung als Lehrer für Fitness und Sportrehabilitation. Ich arbeitete als Fitnesstrainer in einem Rehazentrum. In dieser Zeit war das Tanzen bereits seit vielen Jahren mein Hobby.

Doch die entscheidende Veränderung trat ein, als meine Eltern beschlossen, Tanzunterricht zu nehmen und sich für einen Grundkurs in einer anderen Tanzschule anmeldeten als der, in der ich Mitglied war. Am Ende der siebten Stunde verstauchte sich mein Vater natürlich prompt den Knöchel und konnte nicht mehr weiter tanzen. Aber anstatt die noch offenen Stunden einfach verfallen zu lassen, kam meine Mutter auf die „brillante“ Idee, dass ich doch für meinen Vater einspringen könnte. Schließlich tanze ich ja seit vielen Jahren und könnte meiner Mutter doch diesen Gefallen tun. Ich weiß ja nicht, ob ihr das große Glück hattet, als Teenager oder junger Erwachsener mit eurer eigenen Mutter tanzen zu dürfen. Keine Missverständnisse bitte – ich liebe meine Mutter wirklich sehr. Aber, na ja, es war schon irgendwie peinlich.

Nicht nur, dass ich jetzt mit meiner Mutter tanzen musste, sie kam auch noch auf die geniale Idee, ihrer Tanzlehrerin „Pia“ zu erzählen, dass ich seit vielen Jahren in einer anderen Tanzschule tanze und sie mich doch gerne als Tanzassistenten nehmen könnte. Die Tanzlehrerin hatte natürlich keinen Assistenten und griff immer auf „freiwillige“ Herren aus dem Tanzkurs zurück. Ich willigte ein und unterstützte die Tanzlehrerin während des Unterrichts. Dies war der glorreiche Anfang meiner Reise als Tanzlehrer, und ich verdiente mir sogar etwas Taschengeld als Tanzpartner der Lehrerin.

Die Entscheidung für eine neue Richtung

Die Begeisterung, die ich beim Assistieren und Unterrichten empfand, war enorm. Eines Tages führten die Tanzlehrerin und ich ein Gespräch über die Berufswahl. Ich erzählte ihr, dass ich immer etwas mit Sport machen wollte, mir aber auch das Unterrichten und der Umgang mit Menschen großen Spaß macht, besonders das Anleiten von Gruppen. In diesem Gespräch sagte Pia zu mir, dass ich ein cooler, sympathischer Typ sei und perfekt für den Job als Tanzlehrer passen würde. Ob ich nicht Lust hätte, Tanzlehrer zu werden? Diese Frage traf mich wie ein Blitz, und ich war sofort interessiert. Bis dahin war mir nicht bewusst, dass dieser Beruf offiziell existiert und es sogar eine Berufsausbildung dafür gibt, obwohl ich schon seit vielen Jahren selbst tanze. Dank "Pia" entschied ich mich, diesen neuen Weg einzuschlagen. Ich beendete meinen Job als Fitnesstrainer und begann eine Ausbildung zum ADTV-Tanzlehrer, die ich erfolgreich abschloss.

Der Traum wird Wirklichkeit – Die Gründung meiner Tanzschule

Meine Ausbildung erstreckte sich damals über drei Jahre, gefolgt von zwei Jahren praktischer Erfahrung in drei unterschiedlichen Tanzschulen. Diese Zeit war äußerst prägend, da ich meine ersten praktischen Erfahrungen als Tanzlehrer sammeln konnte und viel über den Betrieb und die Organisation einer Tanzschule lernte. In allen diesen Tanzschulen erwarb ich unschätzbare Kenntnisse darüber, wie man eine eigene Tanzschule gründet und erfolgreich führt.

Und dann war es endlich soweit: Der lang ersehnte Moment war gekommen. Meine allererste „eigene“ Tanzstunde – der Beginn eines völlig neuen Lebensabenteuers!

Zurück